Der Laden – Holzspielzeug und Töpferwerkstatt

Heute zu Besuch bei Barbara Saitz von "Der Laden – Holzspielzeug und mehr" in der Neuwerkstraße und "Der Laden - Töpferwerkstatt" in der Magdeburger Allee.

Während der Zeit des Lockdowns sind Dinge passiert, die sich nicht in Geld aufwiegen lassen, meint Barbara Saitz. Jedes kleine Produkt hat sie zu ihren Kunden gebracht und dabei teils enge Beziehungen aufgebaut. Auch Familienprojekte hat sie in dieser Zeit umgesetzt. So halfen ihre Kinder bei einem Neuanstrich des Geschäftes. Selbst einmal im Geschäft arbeiten und selbstständig sein, wollen ihre Kinder dennoch nicht.

Der Preis der Selbstständigkeit sei nichts für sie. Nur allzu gut wisse sie, was ihre Mutter in all den Jahren geleistet hat. Auch heute noch nimmt sie sich nicht zurück. Eine Vollzeitstelle muss wegen des Mindestlohnes erst einmal erwirtschaftet werden, wie sie meint. 

Einst eröffnete die jüngste Töpfermeisterin der DDR das Geschäft in der Magdeburger Allee, da nur hier genügend Stromleistung für ihren Töpferofen vorhanden war. Von der nächsten Straßenecke bis in ihren Laden war dazu extra ein Kabelschacht zu graben, 16 Freunde halfen. "Ich lebe in der 'Magdeburger' nicht ungern. Sie hat eine gewisse Lebensqualität und ich bekomme hier wirklich alles, was ich im Alltag brauche." Aber die Kundenfrequenz fehlte ihr dennoch, deshalb eröffnete sie einen zweiten Laden in der Neuwerkstraße.

Nach der Wende traf sie zudem die Entscheidung, hochwertiges Spielzeug in ihr Sortiment aufzunehmen und an die Töpferwerkstatt anzuschließen. Auf die Frage, wie sie das alles schaffen würde mit zwei Läden, lacht sie: „Manchmal würde ich mich selbst gern klonen.“ Zeit für Hobbys bleibt dabei kaum, aber zwei Dinge will sie sich nicht nehmen lassen.

Zum einen das Musizieren in einem Blockflötenorchester, am liebsten spielt sie Telemanns Barockmusik und hört: "Bach, Bach und nochmals Bach…" Das zweite Hobby entstand, als sie sich während eines Besuches in Estland nicht bedanken konnte, weil ihr die Sprache fehlte. "Jetzt musst du Englisch lernen.", hat sie sich damals geschworen.

„Ich bin wirklich stolz darauf, dass ich es dann auch getan habe und dabeigeblieben bin. Wenn Touristen aus Australien, Spanien und Frankreich kommen, entstehen nun die schönsten Gespräche." In ihrem Garten sitzen wir bei einem Glas Limonade und leckerem Obstsalat, ab und an zeigt sich an der Vogeltränke eine kleine Meise, bevor sie wieder im Garten verschwindet.

„ ... die Töpferei ist meine Süßigkeit und der Spielladen mein täglich Brot.“

Getöpferte Seifenschalen mit kleinen Lochmustern seien derzeit stark nachgefragt, zudem gibt es wunderbare Schalen und Krüge. Meine Errungenschaft ist ein kleiner Peitschenkreisel aus dem Spielwarenladen als kleine Zeugnisüberraschung. Welcher der beiden Geschäftszweige ihr wichtiger sei, antwortet sie: „Ich brauch beides, die Töpferei ist meine Süßigkeit und der Spielladen mein täglich Brot.“ Als Einzelhändlerin merkt sie gerade bei ihren Kunden einen Trend zurück zur Ursprünglichkeit. Zurück zu den besonderen Dingen. Den Kleinen, den Leisen … wie damals. Wir verlassen ihren Laden und ich schaue mir den Löwenzahn an, den sie als Blickfang an ihr Schaufenster gemalt hat. Die Autofahrer der Magdeburger Allee dürfen sehen, dass hier ein Mensch hinterm Ladentisch steht, der sich Mühe gibt und mit Herz bei der Sache ist. 


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